42 - Wer prüft die Qualität im ORF?

Konrad Mitschka, Public Value

Die ORF-Qualit�tssicherung ist mit ihren verbindlichen Bestandteilen eines der umfassendsten Qualit�tssicherungssysteme �ffentlich-rechtlicher Medien in Europa. Es besteht aus acht Elementen. So definieren von den Redaktionen und dem Public Value-Kompetenzzentrum gemeinsam formulierte "Qualit�tsprofile" die qualitativen Vorgaben. Nach der innerredaktionellen Abstimmung der "Qualit�tsprofile" wird das Publikum mit Hilfe eines von der ORF-Medienforschung beauftragten sozialwissenschaftlichen Instituts miteinbezogen: J�hrlich geben mehrere hundert Menschen in �sterreich den Programmverantwortlichen in telefonischen Interviews ihre Einsch�tzung zu den Qualit�tsvorstellungen der Redaktionen mit auf den Weg.

Die Meinung des Publikums wird aber auch in sogenannten "Publikumsgespr�chen", die drei Mal im Jahr zu verschiedenen Programms�ulen (Information, Kultur, Unterhaltung und Sport) stattfinden, im direkten Dialog erkundet und in puncto Zufriedenheit in einer repr�sentativen Umfrage erhoben. Auch die Meinung von Fachleuten flie�t in den Prozess der Qualit�tssicherung ein. Das "Expert:innengespr�ch", 2023 zum Thema "Sport", ist ein Round Table-Gespr�ch, das intellektuellen Austausch zwischen Wissenschaft, weiterer Expertise und Redaktion erm�glicht.

In j�hrlichen Forschungsprojekten - quantitativ im Auftrag des Publikumsrats, qualitativ im Rahmen der "Public Value Studie" - er�rtern Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zus�tzlich vielf�ltige Themenstellungen zur Zukunft �ffentlich-rechtlicher Medien. Die "Programmstrukturanalyse" der ORF-Medienforschung z�hlt jede Fernsehsekunde und misst im Rahmen einer "Musterwoche" die Wort- und Musikverteilung der Radioprogramme. Neben Radio- und Fernsehsekunden wird zus�tzlich ein Probemonat des ORF Teletexts und die Anzahl der Storys auf ORF.at erhoben. Diese Zahlen flie�en in den Jahresbericht ein, der gem�� �7 des ORF-Gesetzes j�hrlich der Regulierungsbeh�rde und �ber den Bundeskanzler dem Nationalrat und dem Bundesrat vorzulegen ist. Zahlen wie diese dokumentiert der ORF auch neben Daten zu ver�ffentlichten Themen und relevanten Sendungen im "Public Value Bericht" - der neben Zahlen auch explizite Qualit�tsvorstellungen von ORF-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern ver�ffentlicht. Umfangreiche Informationen zum Qualit�tssicherungssystems sind via zukunft.ORF.at zug�nglich. Dort findet sich auch das Urteil �ber das Qualit�tssicherungssystem wieder, das die unabh�ngige Gutachterin Ingrid Deltenre, eine fr�here Schweizer Medienmanagerin, ausarbeitet. Ebenso werden die Beschl�sse der ORF-Aufsichtsgremien zum Qualit�tssicherungssystem publiziert. Erg�nzt wird das gesetzlich vorgeschriebene und vom Stiftungsrat des ORF im Detail beschlossene System durch sogenannte "Qualit�tschecks", in denen Redaktionen Feedback von Fachleuten zu Handlungsans�tzen verarbeiten, durch die Schriftenreihe "PUBLIC VALUE TEXTE", die die Ansichten internationaler Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu �ffentlich-rechtlicher Qualit�t publiziert, und durch das ORF-DialogForum, das als �ffentliche Podiumsdiskussion zu Medienqualit�t auf zukunft.ORF.at live gestreamt und auf ORF III ausgestrahlt wird.

Und schlie�lich erg�nzt noch eine wesentliche "Abstimmung" informell das Qualit�tssicherungssystem: Der Zuspruch der in �sterreich lebenden Menschen, der unter anderem via TV- und Radioquote erhoben wird.

Der Umstand, dass �ber 90 % der Menschen in einer Woche zumindest einen ORF-Inhalt nutzen, ist ein Hinweis darauf, wer letztendlich die Qualit�t des ORF pr�ft und bewertet: Das ganze Land.





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