• Bewusstsein für bearbeitete Bilder im Internet schaffen

Die Schüler:innen erstellen ein Quiz zur Reflektion bearbeiteter Bilder.

Die Schüler:innen einigen sich auf ein Thema für ihr Bilderquiz (z. B. Stars, Models, Portraitfotos oder Photoshop-Pannen). Dann suchen sie im Internet nach Bilderpaaren, die jemanden/etwas vor und nach der Bildbearbeitung mit Photoshop zeigen. Geeignete Bilder findet man z. B. mit dem Suchbegriff „before after photoshop“.

Sammeln Sie die Bildpaare auf einer Lernplattform (z. B. Moodle), sodass alle Schüler:innen darauf zugreifen können. Die Schüler:innen entwickeln nun in Kleingruppen unterschiedliche Quizfragen zu den Bildpaaren (z. B.: Was sind die Unterschiede zwischen den Vorher- und Nachher-Fotos?)

Abschließend werden alle Quiz von allen Gruppen durchgespielt und getestet. In schulübergreifenden Projekten können sie auch anderen Klassen zur Verfügung gestellt werden.

Bilder sind wichtig für die Kommunikation. Gerade Kinder und Jugendliche ziehen diese (auch in Form von Videos) geschriebenem Text vor. Das zeigt sich unter anderem an bildzentrierten Apps wie Instagram, Snapchat oder TikTok. Kinder investieren hier oft viel Mühe und Zeit, um eine schöne Story, ein cooles Video oder ein perfektes Posting zu erstellen. Doch obwohl sie hierfür auch selbst Filter und Bearbeitungstools nutzen, fühlen sie sich häufig durch die perfekte Scheinwelt der anderen unter Druck gesetzt. Das theoretische Wissen, dass Bilder häufig bearbeitet sind, hat für die Praxis wenig Relevanz.

Bilder dienen nicht nur der Kommunikation, sondern auch der Festigung von Rollenbildern und Schönheitsidealen. Werbung, Musikvideos und mittlerweile auch Social Media Feeds formen unsere Vorstellungen von Schönheit und Perfektion. Gerade durch Social Media werden auch Stars (Influencer:innen) immer nahbarer und eher als Freund:innen wahrgenommen – wodurch der Druck, mithalten zu können und immer makellos oder besonders cool zu sein, bewusst sowie unbewusst steigt.

Die meisten Bilder - ob in den Medien oder in sozialen Netzwerken - sind mehr oder weniger stark bearbeitet und retuschiert, um einem gängigen Schönheitsideal zu entsprechen. Bereits ein Filter, der die Farben anpasst oder die Haut glättet, verzerrt die Wahrnehmung der Realität. Häufig werden in diesen Bildern:

• Augen vergrößert
• Gesichter verschmälert
• Nasen verkleinert
• Falten und Hautunreinheiten retuschiert
• Bauch, Hüfte, Taille und Oberschenkel verkleinert
• Busen und Po vergrößert
• Beine verlängert
• Körper gestrafft etc.

Reflektieren Sie mit Ihren Schüler:innen, wie es zu Schönheitsidealen kommt, wie Bilder bearbeitet werden und wie sich solche Ideale auf die eigene Darstellung auswirken. Besprechen Sie auch alternative Gegenbewegungen wie „Body Positivity“ oder „Body Neutrality“. Lassen Sie Ihre Schüler:innen auf den von ihnen genutzten Accounts nach genau solchen Inhalten recherchieren. Es finden sich mittlerweile einige Vorbilder, die nicht dem gängigen Schönheitsideal nacheifern, sondern genau jene Natürlichkeit in den Vordergrund stellen, die durch Filter und Co. tendenziell verloren geht.