Agentic-AI-Markt unter Druck Zu viele Agenten, zu wenig Nachfrage – Gartner warnt vor Korrektur im KI-Markt

Von Berk Kutsal 1 min Lesedauer

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Gartner sieht im Agentic-AI-Markt eine gefährliche Schieflage: Das Angebot an Modellen und Plattformen wächst rasant, doch die Nachfrage stagniert. Eine Marktbereinigung sei unausweichlich – viele Anbieter dürften verschwinden, bevor sich nachhaltige Geschäftsmodelle durchsetzen.

Zwischen Hype und Realität: Im überfüllten Agentic-AI-Markt drohen viele Anbieter unterzugehen, während robuste Player bestehen bleiben werden.(Bild:  Midjourney / KI-generiert)
Zwischen Hype und Realität: Im überfüllten Agentic-AI-Markt drohen viele Anbieter unterzugehen, während robuste Player bestehen bleiben werden.
(Bild: Midjourney / KI-generiert)

Der Markt für agentische KI hat sich in den vergangenen Monaten überhitzt. Laut Gartner übersteigt das aktuelle Angebot an Agentic-AI-Modellen, -Plattformen und -Produkten deutlich die reale Nachfrage. In einer Analyse prognostiziert das Marktforschungsunternehmen eine Phase der Konsolidierung, in der zahlreiche Anbieter vom Markt gedrängt werden könnten.

„Wir sehen zwar erste Anzeichen für eine Marktkorrektur und Konsolidierung, aber Produktverantwortliche sollten dies als normalen Teil des Produktlebenszyklus betrachten und nicht als Zeichen einer unvermeidlichen Wirtschaftskrise“, erklärt Will Sommer, Senior Director Analyst bei Gartner. „Langfristig wird die Konsolidierung es führenden Unternehmen ermöglichen, agentenbasierte Produkte zu entwickeln, die den technischen und geschäftlichen Anforderungen jener Kunden gerecht werden, die derzeit mit der Einführung von KI-Agenten noch Schwierigkeiten haben.“

Gartner vergleicht die Situation mit früheren Korrekturphasen in anderen Branchen – etwa Energie, Telekommunikation oder der Dotcom-Ära. Im Unterschied zu spekulativen Blasen seien die aktuellen Entwicklungen jedoch keine Folge von Fehlanreizen oder Finanztricks. Das zugrunde liegende Produkt, Agentic AI, gelte als solide. Dennoch warnt Gartner: Eine echte Blase könnte entstehen, wenn Investitionen sich zu weit von der tatsächlichen Wertschöpfung entkoppeln.

Die massenhafte Verbreitung von KI-Anbietern, die agentische Modelle, agentenintegrationierte Plattformen und andere agentenbasierte Produkte auf den Markt bringen, übersteigt laut Gartner die derzeitige Nachfrage bei weitem.(Bild:  Gartner)
Die massenhafte Verbreitung von KI-Anbietern, die agentische Modelle, agentenintegrationierte Plattformen und andere agentenbasierte Produkte auf den Markt bringen, übersteigt laut Gartner die derzeitige Nachfrage bei weitem.
(Bild: Gartner)

Schon heute zeichnen sich laut der Analyse erste Übernahmen kleinerer Spezialanbieter durch große Tech-Konzerne ab – ein Indiz für die beginnende Marktbereinigung. In diesem Umfeld dürften insbesondere Unternehmen mit vertikaler Integration und Zugang zu Rechenleistung profitieren. Auch domänenspezifische Sprachmodelle, die für bestimmte Branchen oder Funktionen optimiert sind, gelten als potenzieller Stabilitätsfaktor.

Langfristig erwartet Gartner, dass der Markt nach dieser Bereinigungsphase wieder wächst. Agentic-Produkte, die messbare Ergebnisse liefern und klaren wirtschaftlichen Nutzen schaffen, könnten dann die nächste Reifestufe erreichen. Bis dahin gelte: Wer in Agentic AI investiert, sollte Substanz vor Schlagworten stellen – und nicht jedem selbsternannten „Agenten“ blind vertrauen.

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